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Evangelische Kirche Wertherbruch

evangelische Kirche Wertherbruch

Nachdem Peter von Leck 1296 vom Kölner Erzbischof "ein stuicke broicklant gelegen by synen Slaete then Werde" (ein Stück Sumpfland bei seiner Burg Werth gelegen) als Lehen erhalten hatte, erteilte das Reeser Kapitel 1318 die Erlaubnis zum Bau einer ersten eigenen Kirche.

Baubeginn?

Um 1500 wird mit dem Bau der heutigen, spätgotischen Backsteinkirche begonnen. Der 61 m hohe Turm ist im flachen Land weithin zu sehen. 1567 erzwingt der Graf von Palandt-Culemborg als Landesherr den Übertritt der Wertherbrucher zum reformierten Glauben (cuius regio, eius religio = wessen Land, dessen Glauben, d. h. der Landesherr bestimmt die Religion). Danach werden die farbenprächtigen Wanddekorationen gemäß der neuen Glaubensrichtung auf Geheiß des Landesherrn übertüncht.

aufmüpfige Sumpfbewohner

1572 beschweren sich die Wertherbrucher Bürger beim Herzog von Kleve über den "Bildersturm" des Grafen von Palandt-Culemborg. Daraufhin annektiert der Herzog von Kleve das Dorf Wertherbruch. Die prächtigen Wandgemälde bleiben jedoch unter der Tünche verborgen, bis man 1903 bei Restaurationsarbeiten auf die vergessenen Schätze stößt, die aus verschiedenen Epochen stammen.

Schätze aus vergangenen Zeiten

Ein Madonnenbild und Aposteldarstellungen, eine Stifterfigur und eine spätgotische Sakramentskastenummalung wurden entdeckt. Die Entstehung dieser Bilder wird von Sachverständigen auf 1470 geschätzt. Vor dem Übertünchen der Bilder 1567 nach dem erzwungenen Übertritt der Gemeinde zum reformierten Glauben waren lediglich das Gesicht der Maria und das Jesukind zerstört worden, weil die Darstellung des Göttlichen als anmaßend empfunden wurde. Die übrigen Bildern wurden offensichtlich nicht mutwillig beschädigt wie sich bei der äußerst gewissenhaften Restaurierung herausstellte. Unter den Lücken in diesen Bildern stieß man auf tieferliegenden Putzschichten auf drei Fragmente, die 150 Jahre älter datiert werden. Sie stellen Jüngerfiguren und den Teil einer Burg dar und werden von den Restauratoren noch weitere 250 Jahre älter eingeschätzt. Somit befinden wir uns etwa im Jahr 1220. Daraus ist zu schließen, daß die Wertherbrucher Kirche fast 800 Jahre alt sein muss!

Daraus ergeben sich zwei Schlussfolgerungen:

  1. es muss schon vor 1296 im Sumpfland gesiedelt worden sein
  2. die Kirche ist einer der ältesten Schwarzbauten auf dem Gebiet der Stadt Hamminkeln (nicht ganz ernst zu nehmen!)

Zu besichtigen sind die Fresken vor oder nach den Gottesdiensten. Üblicherweise ist die Kirche jedoch auch während der hellen Tagesstunden geöffnet.

Anschrift

Provinzialstraße, Stadtteil Wertherbruch
Öffnungszeiten: vor oder nach den Gottesdiensten, üblicherweise auch während der hellen Tagesstunden

Evangelische Kirchengemeinde Wertherbruch
Provinzialstr. 61
46499 Hamminkeln-Wertherbruch
Telefon: 02873 826
Telefax: 02873 1584

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